Atomwaffenfabrik mit Hilfe der CIA blockiert
Grossbritannien verstösst gegen Atomsperrvertrag – deshalb fand gestern vor den Toren der Atomwaffen-Fabrik in Aldermaston, England eine friedliche Grossblockade statt, an der auch die CIA teilnahm. Zeitlich traff sie mit der UNO-Abrüstungswoche zusammen.[1]
Auf dem Gelände der Atomwaffenfabrik von Aldermaston, England (AWE) sind enorme Bauarbeiten im Gang. Es werden Einrichtungen zum Test und Bau neuer Atomsprengköpfe errichtet. Millionenschwere Investitionen werden ins „geheime“ Aufrüstungsprogramm gesteckt. Dies ohne jegliche gesetzliche Grundlage. Gestern Vormittag wurde von FriedensaktivistInnen mehreren Ländern und der CIA die dortige Kernwaffenfabrik blockiert. Hunderte Menschen und 3 Kuhagentinnen nahmen an den vielfältigen Aktionen und Blockaden bei den 5 Eingängen der Atomwaffenfabrik teil[2]. Insgesamt liessen sich mehr als 33 Menschen und 0 CIA-Agentinnen verhaften.
Am Tadley Gate (Eingangstor) sorgten der Folksänger David Ferrard und die Musikgruppe Seize the Day für gute Stimmung. Mit Hilfe der CIA wurde dort kurz nach 7h morgen die bereits von einer Gruppe Engel blockierte Ausfahrt mit einer zweiten Blockadelinie gesperrt.
Die Aktion verlief sowohl von Seiten der Polizei wie auch von Seiten der Demonstrantinnen friedlich. Die DemonstrantInnen wurden gestern Abend wieder freigelassen.
Appell zur Einhaltung des Atomwaffen-Sperrvertrages
Das britische Parlament beschloss im März 2007 U-Boote und Antriebsraketen-Systeme der Atomwaffen zu erneuern[3]. Von einer Erneuerung der Atomsprengköpfe war im Unterhaus nie die Rede. Nun liegen jedoch der britischen Friedensorganisation CND (Campaign for Nuclear Disarmament) Dokumente vor, wonach die britische Regierung bereits entschieden hat, neue Atomsprengköpfe zu bauen, obwohl sie dies wiederholt dementiert hatte. Die Erneuerung der britischen Atomwaffen verstösst gegen Art. VI des Atomwaffensperrvertrages (Abrüstung)[4], der auch von der Schweiz ratifiziert. Laut Rechtgutachten des Int. Gerichthofes, Den Haag, ist Einsatz oder Drohung mit Einsatz von Atomwaffen illegal. Also verstösst auch das bereits bestehende Atomwaffenarsenal gegen das Völkerrecht.
Erfolg in Schottland
Die britische Friedensorganisation Trident Ploughshares hat zum aktiven gewaltfreien Widerstand gegen die Atomwaffen aufgerufen. Die britische Friedensbewegung konnte letztes Jahr einen wichtigen Erfolg feiern. Von Oktober 2006 bis Oktober 2007 wurden die Tore zur Atom-U-Bootbasis Faslane (bei Glasgow, Schottland) immer wieder blockiert. 131 verschiedene Gruppen waren an 189 Tagen präsent. Damals wurden 1150 Verhaftungen gezählt[5]. Intensive Gespräche fanden statt. Noch während den Blockaden fanden die Wahlen statt. Das neugewählte schottische Parlament sprach sich im Frühling letzten Jahres gegen die Erneuerung des Atomwaffenarsenals aus.[6]
Mit dem gestrigen Protest in England will die Bewegung an die erfolgreiche Kampagne in Schottland anknüpfen. Zum Auftakt der Internationalen fordert die Regierung auf, abzurüsten, wozu sie sich im Atomwaffensperrvertrag Artikel VI verpflichtet hat. Die Schweizer CIA-Agentin Daisy (auf Foto links sichtbar) meint hierzu: „Wenn nicht einmal Grossbritannien den Atomwaffen-Sperrvertrag einhält – den übrigens auch die Schweiz ratifiziert hat – wie soll man es dann vom Iran verlangen?“.
Weitere Bilder zur Blockade
http://picasaweb.google.com/nucleardisarm
Quellen (abgerufen am 27.10.2008):
[1] http://www.un.org/depts/dhl/disarmament/
[2] http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/england/berkshire/7692498.stm
[3] http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/politics/6448173.stm
[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear_Non-Proliferation_Treaty
[5] http://faslane365.org/
[6] http://news.bbc.co.uk/1/hi/scotland/glasgow_and_west/6752089.stm
Dienstag 4. Oktober 2011 um 09:25
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