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Thunfisch-Moratorium verpasst

Wenn eine Wiese überweidet ist, verbannt die Bäurin schnurstracks ihre Kühe von dort. Wenn ein Ozean überfischt ist, erlässt die Thunfischkommission schnurstracks hohe Fangquoten. So geschehen am Montag in Marrakesch.

Es ist zum Verzweifeln: Jedes Jahr empfehlen WissenschaftlerInnen der der Kommission zum Schutz des Atlantischen Thunfischs (ICCAT) eine niedrigere Fangquote – und jedes Jahr bleiben sie ungehört. So auch dieses Jahr: Unter Protest zahlreicher Organisationen setzte sie am Montag 24.11. in Marrakesch für 2009 eine Fangquote von 22’000 Tonnen fest. Empfohlen hatten ICAAT-Fachleute 8’500 bis 15’000 Tonnen. Noch erstaunlicher ist, dass sogar zur Laichsaison der Fischfang gestattet wird. Die Erklärung ist so einfach wie unökologisch: Die Fangquote der ICAAT wird nicht von Fachleuten festgelegt, sondern von den Mitgliedsstaaten ausgehandelt. Sind diese an hohen Fangquoten interessiert, hat der Fisch das Nachsehen. Angesichts dieses Entscheids kann ich nur hoffen, dass niemand auf die Idee kommt eine Kommission zum Schutz der alpinen Kühe zu gründen. Die würden dann nämlich die Schlachtung von mehr Kühen anordnen als überhaupt in den Alpen leben und sich dann wundern, wenn sie die Kuhglocken plötzlich selber tragen müssen…

Quellen:
Die Zeit
WWF
Greenpeace Video